Wir können in aller Ruhe ausschlafen. May und Luke bekommen das Märchen von der Iilsebill (Manntje, Manntje, Timpe Te, Buttje Buttje in der See, …) in aller Ruhe vorgelesen. Eigentlich ziemlich doppeldeutig, bei unserer heutigen Unternehmung.
Nach einem ausgiebigen Frühstück packen wir wieder das Auto. Dann fahren wir Richtung Hafen um unser Ticket für „Whale Watching“ abzuholen.

Manuela muss leider aufgrund ihrer Verletzung an Land bleiben. Die Kinder und ich machen uns dann auf zum Abenteuer Wale gucken. Mit einem Schnellboot fahren wir ca. 9sm aufs Meer hinaus. Die Gegend um Kaikoura ist berühmt für ihre vielen Wale. Das liegt daran, dass vor Neuseeland zwei verschiedene Strömungen aufeinandertreffen. Diese sorgen dafür, dass in den vorgelagerten Unterwassercanyons die „Nahrung“ sozusagen fangfrisch nach oben gespült wird. Dadurch gibt es exakt vor Kaikoura sehr viel Nahrung für viele verschiedene Tierarten.

Der Name Kaikoura bedeutet „meal for crayfish“, was soviel bedeutet wie Nahrung für Flusskrebse. Offensichtlich nicht nur für Flusskrebse, sondern vielmehr für jede Art von Meeresbewohnern.

Zunächst geht es mit einem Bus zum Bootsanleger.

 
Ein Wal bleibt zum Atmen ca. 5 Minuten an der Wasseroberfläche, bevor er wieder für ca. 40-60 Minuten abtaucht. Wir sollen heute Pottwale zu Gesicht bekommen. Nach einem atemberaubenden Ritt über die Wellen sehen wir auch den ersten Pottwal. Ist schon lustig, wenn um einen Wal 2 Schnellboote, 1 Flugzeug und 1 Helikopter kreisen. Allerdings wird immer gehörig Abstand zu den wilden Tieren gelassen.

   

Die Pottwale heissen hier Sperm Whales. Der Hintergrund ist ganz witzig. Nachdem man die ersten männlichen Pottwale genauer untersucht hat, hat man die Schnauze aufgeschnitten und weissliche Flüssigkeit gefunden. Dies hat man dem Fortbildungsorganen zugeordnet, daher der Name. Erst Jahre später hat man sich die Mühe gemacht ein weibliches Tier genauso zu untersuchen und festgestellt, dass die diesselbe Flüssigkeit besitzen und die ursprüngliche Annahme offensichtlich falsch war. Den Namen hat man aber beibehalten.

Danach machen wir uns auf zum nächsten Wal, und zum nächsten, und zum nächsten. Den besten Schnappschuss macht Leia. Das ist auch das Headerfoto für heute geworden. Daneben sehen wir noch Albatrosse und Robben, die Aqua-Yoga machen…

Die Kinder und ich sind begeistert, wir haben Kaiserwetter und sehen sogar 4x einen Wal. Das ist aussergewöhnlich, meint sogar die Reiseleiterin.

Nach dem tollen Ereignis treffen wir Manuela am Office des Whale Watching wieder. Manuela hat in der Zwischenzeit die Stadt Kaikoura erkundet. Dabei bummelte sie durch das tolle Städtchen und genoss die kleinen Läden. Kulturelle Bildung hat sie im lokalen Museum aufgefrischt.Dort wurde die Auswirkungen und die Folgen des schweren Erdbebens in einer Sonderausstellung gezeigt.

Gemeinsam machen wir dann eine Mittagspause im direkt am Meer gelegenen Restaurant. Kinder nutzen die Zeit um am Steinstrand zu spielen.

Das Essen ist reichhaltig und schmeckt auch allen. Danach heisst es wieder „on the road again“. Natürlich nicht, ohne vorher noch ein paar Souveniers zu kaufen.

Die Strecke Kaikoura – Christchurch ist geprägt von vielen Baustellen und einzigartigen Ausblicken. Durch die Berge muss man sich richtig schlängeln. Die Strassen sind teilweise so schlecht, dass ich erstens alle Gänge eines Automatikgetriebes brauche und zweitens mir doch einen Allrad wünsche. Gut das wir einen Truck haben.
Seit dem schweren Erdbeben in dieser Gegend müssen so ziemlich alle Strassen neu gebaut werden. Der SH1 war eigentlich komplett zerstört. Durch das Erdbeben hat sich teilweise die Erde um 5 bis 8 Meter nach oben bewegt. Es werden auf dieser Strecke Tunnel neugebaut und ganze Bergstücke abgesprengt, damit man wieder eine Strasse bauen kann. Ein ganz schön teurer Aufwand für ein relativ kleines Land. Der Ausblick ist trotzdem schön. Aufgrund der Baustellen hat man auch genug Zeit das zu geniessen. Aufgrund dieser Strassenverhältnisse ist dieser Highway übrigens nachts gesperrt.

 

In Christchurch angekommen finden wir unsere Unterkunft oberhalb eines indischen Restaurants. Die Wohnung hat zwar kaum Fenster, eines befindet sich hinter dem riesigen Plakat.

Die Wohnung ist trotzdem riesig, fast jeder hat ein eigenes Schlafzimmer.

Den Inder nutzen wir direkt fürs Abendessen, auch wenn das auf geteiltes Echo trifft. Dann fängt es unglaublich an zu schütten und sogar zu hageln.Man beachte den Hagel auf der Windschutzscheibe des linken Autos.

Wir sind froh, dass wir jetzt im Warmen sitzen und diesen traumhaften Tag gemütlich ausklingen lassen können. So jetzt habe ich genug geschrieben. Gute Nacht.